
HOMBERG OHM (ol). Um sich vor allem über die Betreuungsangebote zu informieren, besuchten die Kreistagsfraktion die Linke und die Direktkandidatin der Partei zu den Landtagswahlen, Nicole Eggers, die Grundschule in Homberg Ohm. Das teilte Dietmar Schnell, stellvertretender Fraktionsvorsitzender die Linke, in einer Pressemitteilung mit.
In einem Brief hatten zuvor die Rektorinnen und Rektoren der Grundschulen, die im sogenannten Pakt für den Nachmittag Betreuungsangebote für ihre Schülerinnen und Schüler anbieten, den Kreis und die im Kreistag vertretenen Fraktionen aufgefordert, zu prüfen, ob es möglich sei, „dass auch der Vogelsbergkreis einen Teil der Finanzierung dieser wichtigen Aufgabe übernimmt“. Der Hintergrund: Die Kosten für die Betreuung der Kinder in den Stunden vor und nach dem Unterricht seien gestiegen, die Eltern müssen noch mehr zuzahlen als schon bislang. Das führe nun dazu, dass Kinder von dem Angebot abgemeldet würden, da die Eltern es sich nicht mehr leisten könnten. Nicht selten treffe das genau auf jene Kinder zu, denen eine Hausaufgabenbetreuung in der Schule besonders gut tue, erklärte die Schulleiterin Eva Sartorius.
Als Mitglied des Schulausschusses im Kreis erläuterte Dieter Schnell, dass sie der Ansicht seien, dass es die Aufgabe des Landes ist, diese wichtige Arbeit auskömmlich zu finanzieren. Da das jedoch nicht geschehe, müsse der Kreis an der Stelle zweigleisig tätig werden. Er müsse kurzfristig einen finanziellen Beitrag übernehmen, so wie das zum Beispiel der Landkreis Gießen schon seit längerem mache. Zudem solle der Druck auf das Land ausgeübt werden, endlich die entstehen Kosten vollständig zu tragen. Schnell versprach, zu den Haushaltsberatungen einen entsprechenden Antrag einzubringen.
Direktkandidatin Nicole Eggers betonte, dass das Land endlich wirkliche Verantwortung für echte Ganztagsschulen übernehmen müsse. Allein schon die Erhebung von Elterngeldern käme einem Schulgeld gleich. Wenn sich die Kosten aber dann noch derart erhöhen, dass Eltern gezwungen seien, ihre Kinder vom Pakt für den Nachmittag abzumelden, zeige sich, um was für eine Mogelpackung es sich dabei eigentlich handle. „Mit echten Ganztagsschulen hat das nichts zu tun. Und es ist und bleibt schäbig, die finanzielle Verantwortung den Kommunen zuzuschieben“, sagte Eggers.
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