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Paule weist Kritik der Wichtelland-Eltern zurück

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Wo soll der Kita-Neubau hin? Zwischen dem Elternbeirat der Kita Wichtelland (links) und der Stadt kriselt es. 1. Foto: ol, 2./3. Foto: pixabay; Montage: ol

ALSFELD (jal). Der Elternbeirat der Alsfelder Kita Wichtelland hat einen offenen Brief an die Stadt verfasst und darin beklagt, die Eltern würden zu wenig in den Entscheidungsprozess um die Zukunft der Alsfelder Kitas eingebunden. Auf Anfrage meldet sich nun Bürgermeister Stephan Paule zu Wort – und reagiert irritiert. Es sei bereits ein großes Treffen mit Eltern und politischen Entscheidern geplant – und zwar schon am Donnerstag.

„Der Brief des Elternbeirat klingt so, als sei eine Standortentscheidung für den Neubau einer Kita schon getroffen und die Eltern würden nicht beteiligt. Das stimmt, wie Sie wissen, nicht“, teilt Paule schriftlich mit. Den offenen Brief der Wichtelland-Eltern im Wortlaut finden Sie hier.

Laut Paule sind die Eltern bereits an mehreren Terminen mit den Plänen der Stadt was die Kitas betrifft in Berührung gekommen und seien mit einbezogen worden. So seien beispielsweise Eltern der Wichtelland-Kinder bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie anwesend gewesen, in der acht Neubau-Standorte und weitere Varianten zur Neuaufstellung der Kitas untersucht worden sind.

Des Weiteren habe es ein Treffen CDU/UWA-Koalition mit dem Elternbeirat der Kita gegeben, an dem er selbst teilgenommen habe. „Tenor war, dass man seitens der Eltern mit der Arbeit der Kita, insbesondere des Personals und der städtischen Trägerschaft sehr zufrieden ist. Einen definitiven Standortwunsch für einen Neubau haben die Eltern dabei nicht geäußert“, heißt es von Paule.

Der Goethepark: Diesen Standort für einen Kita-Neubau präferiert der Elternbeirat der Kita Wichtelland. Foto: ls

Der Goethepark: Diesen Standort für einen Kita-Neubau präferiert der Elternbeirat der Kita Wichtelland. Foto: ls

Bei einer zweiten öffentlichen Ausschusssitzung zu dem Thema seien keine Vertreter der Eltern anwesend gewesen. Jedoch sei dort beschlossen worden, dass es vor einer endgültigen Entscheidung ein großes Treffen geben solle. Dieses Treffen sei für diesen Donnerstag angesetzt. Eingeladen worden sind demnach die Leitung und das Personal der Kita Wichtelland, Mitglieder des Magistrats und des Sozialausschusses und der Elternbeirat der Kita Wichtelland.

„Die Einladungen wurden am 23. November an die Vorsitzende und die Stellvertreterin verschickt, müssten dem Elternbeirat also vorliegen, wenn sie nicht auf dem Postweg abhanden gekommen sind“, sagt Paule. Der Rathauschef ist etwas verschnupft und irritiert darüber, dass der Elternbeirat nicht das angesetzte Treffen abwartet und stattdessen zu einem in seinen Augen unpassendem Moment an die Presse geht. Trotz mehrfachen schriftlichen Kontakts zum Elternbeirat und mehreren verstrichenen Fristen erhielt Oberhessen-live am Dienstag keine Antwort auf gestellte Fragen, Anrufe blieben unbeantwortet.

Paule: Neubau ist „richtig und notwendig“

Paule nutzt die Gelegenheit, nochmals zu unterstreichen, dass er prinzipiell für einen Neubau ist, für den es wohl eine breite Mehrheit im Stadtparlament geben werde und den er für „richtig und notwendig“ hält, auch wenn die Kosten von drei Millionen Euro „schwer zu stemmen“ seien.

Alle Argumente würden gehört und gegeneinander abgewogen – die der Eltern, die des Personals und die der Bauexperten. Entscheiden würde aber letztendlich das Stadtparlament. „Ein Automatismus, dass zwingend der vom jetzigen Elternbeirat präferierte Standort gewählt wird, besteht nicht. Ernst genommen wird er.“

Die Stadt ist bislang für einen Kita-Neubau bei der Feldstraße. Foto: ls

Die Stadt ist bislang für einen Kita-Neubau bei der Feldstraße. Foto: ls

Die Eltern sprechen sich in ihrem Brief unter anderem für den Goethepark als Platz für einen Kita-Neubau aus, die CDU/UWA-Koalition präferiert momentan ein Baugrundstück bei der Feldstraße. „Die Politik muss sich für den Standort entscheiden, der langfristig für die Stadt am besten ist, auch für die Zeit in der die Kinder der heutigen Elternbeiräte die Kita schon verlassen haben werden“, argumentiert Paule dabei.

Zeit ist ein gutes Stichwort. Für Michael Riese von der ALA-Fraktion ist nämlich schon zu viel davon vergangen. „Wir brauchen einen weiteren Kindergarten, das war auch schon ohne die Machbarkeitsstudie vor 1,5 Jahren klar“, sagt er. Riese findet es richtig, dass sie Meinungen der Eltern in einer Art Rundem Tisch Gehör finden.

Noch mehr sogar: Weil er nicht nur im Grünen liegt, sondern zudem auch gut erreichbar sei, müsse der Vorschlag der Eltern zum Goethepark tatsächlich näher betrachtet werden. Ein Standort am Stadtrand ginge überhaupt nur, wenn es dorthin einen Bussshuttle gebe.

Riese: bestehende Kindergärten nicht vergessen

Riese mahnt, bei all der berechtigten Diskussion über einen Neubau nicht die bestehenden Kindergärten und Kitas aus den Augen zu verlieren, die dringend modernisiert werden müssten. „Bei diesem Thema neigen Bürgermeister und Koalition zwar zur allgemeinen, aber unverbindlichen Zustimmung – ohne Festlegung darauf, was in welchem Zeitraum geschehen soll“, heißt es von Riese.

Alexander Heinz, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtparlament, verweist ganz allgemein gehalten auf den Prozess, der nun ansteht. Zunächst sei das von Paule beschriebene nichtöffentliche Treffen geplant, bevor dann die Stavo eine „tragfähige Lösung“ beschließen müsse. Die nächste Stadtverordnetenversammlung ist für den 7. Dezember geplant.

Von Vertretern der UWA- und der SPD-Fraktion gab es zunächst keine Antworten auf die Anfragen von Oberhessen-live eingegangen.

Am Mittwoch verschickte die SPD-Fraktion schließlich eine Pressemitteilung, in der es hieß, sie wolle sich für die Sanierung der bestehenden Kitas stark machen. Deswegen hätten sich die Stadtverordneten auf gemacht und verschiedene Einrichtungen in der Region besucht. „Die Entscheidung über einen Neubau und eine Sanierung der bestehenden Kitas kann nicht vom grünen Tisch erfolgen, hier sind Gespräche mit den Menschen vor Ort unersetzlich“, wird der Fraktionsvorsitzende Dr. Christoph Stüber zitiert.

Swen Bastian, Unterbezirksvorsitzender der SPD, sagte dazu, Sanierungen seien trotz eines Neubaus notwendig, da nur so verhindert werden könne, dass die neue Kita von Eltern überrannt werde.

Die SPD-Fraktion besichtigt eine Kita der Region. Foto: privat

Die SPD-Fraktion besichtigt eine Kita der Region. Foto: privat

Der Beitrag Paule weist Kritik der Wichtelland-Eltern zurück erschien zuerst auf Oberhessen-Live.


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